Die Stuttgarter Akademie wurde im Jahr 1948 als Institut für Psychotherapie und Tiefenpsychologie von Dr. Dr. Wilhelm Bitter, Dr. Hermann Gundert und Dr. Felix Schottlaender (Vorstände) sowie Dr. Manfred Breuninger, Dr. Vera Scheffen, Wilhelm Laiblin und Dr. Jutta von Graevenitz (Dozentenrat) gegründet.
In Stuttgart vollzog sich die Nachkriegsgeschichte der Psychoanalyse überschaubar unter einem Dach. Ausgangspunkt war die Synopsis der tiefenpsychologischen Schulen in Lehre und Forschung. Die weitere Entwicklung ist durch Differenzierung und Abgrenzung, Etablierung von Fachgesellschaften und die Einrichtung getrennter Fachbereiche in den Jahren 1971- 1973 an der seit dem Jahr 1970 umbenannten "Stuttgarter Akademie für Tiefenpsychologie und analytische Psychotherapie" gekennzeichnet.
Die Stuttgarter Akademie behielt ihren Stellenwert als Repräsentanz der Psychoanalyse in Stuttgart, als Ort der Begegnung zwischen Psychoanalytikern verschiedener Schulen und Fachgesellschaften, als Träger poliklinischer Einrichtungen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder sowie gegenüber der Politik und der interessierten Öffentlichkeit.
Im Jahr 1971 trennte sich eine Gruppe von „Jungianern“ von der Akademie und gründete das C. G. Jung-Institut in Stuttgart, im Frühjahr 1998 verließ die Arbeitsgemeinschaft Stuttgart-Tübingen der DPV die Akademie.
Heute sind an der Stuttgarter Akademie das „Psychoanalytische Institut Stuttgart e.V.“ und das „Institut für Psychoanalyse der DPG Stuttgart“ vertreten.
Chronik zur Geschichte der Stuttgarter Akademie
1922-1925:
Heinrich Meng (Stuttgart), Erich Fromm und Frieda Fromm-Reichmann (Heidelberg) treffen sich in Stuttgart und bilden den Kern einer Südwestdeutschen psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft, an deren Arbeitstagungen auch Georg Groddeck teilnimmt.
1923:
Julie Aichele gründet in Beuren das „Haus Aichele“, ein psychotherapeutisches Kinderheim.
1926:
Gründung der „Zeitschrift für psychoanalytische Pädagogik“ durch Heinrich Meng (analytische Ausbildung in Wien und Berlin) und Ernst Schneider (analytische Ausbildung in Zürich) mit Sitz in Stuttgart und später in Wien.
Anna Freud und Paul Federn werden Mitherausgeber.
1927/1929:
Pädagogische Wochen dienen der Einführung von Erziehern, Lehrern und Ärzten in die psychoanalytische Pädagogik. Zu Vorträgen kommen Siegfried Bernfeld, Gustav Hans Graber, Wilhelm Hoffer, Karl Landauer und Hans Zulliger.
1928:
Der Schweizer Pädagoge Ernst Schneider kommt aus Riga zur Arbeitsgemeinschaft.
1929:
Gründung des Frankfurter Psychoanalytischen Instituts durch Heinrich Meng, Karl Landauer, Erich Fromm und Frieda Fromm-Reichmann. Heinrich Meng zieht nach Frankfurt und leitet mit Karl Landauer das Institut, das mit dem Institut für Sozialforschung (Theodor Adorno und Max Horkheimer) zusammenarbeitet.
1930:
Gustav Hans Graber, Hermann Gundert, Erwin Hirsch, Ernst Schneider und Felix Schottländer bilden die Stuttgarter psychoanalytische Arbeitsgruppe. Die „Zeitschrift für psychoanalytische Pädagogik“ wird deren Publikationsorgan.
In der gleichen Zeit bildet sich ein Jung'scher tiefenpsychologischer Arbeitskreises um Dr. Stockmeyer mit Julie Aichele, Adolf Weizsäcker und Olga von König-Fachsenfeld. Marie und Wilhelm Laiblin sowie Jutta von Graevenitz kommen später hinzu.
1932:
Der Internationale Psychoanalytische Kongress in Wiesbaden wird von der Südwestdeutschen psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft organisiert.
1933:
Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wird eine öffentliche Vortragsreihe der Stuttgarter psychoanalytischen Arbeitsgruppe durch die SA und die SS boykottiert.
Das Frankfurter psychoanalytische Institut wird von den Nationalsozialisten geschlossen.
Die Dozenten emigrieren, Heinrich Meng geht in die Schweiz nach Basel.
1935:
Die Stuttgarter psychoanalytische Arbeitsgruppe veranstaltet in Basel eine Tagung mit Schweizer Psychoanalytikern an der auch Felix Boehm, der damalige Vorsitzende der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG), teilnimmt. Die Stuttgarter psychoanalytische Arbeitsgruppe erhält den Status einer „Arbeitsgruppe der DPG“.
1936:
Die psychotherapeutischen und psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaften und Gesellschaften beginnen die Mitgliedschaften zu arisieren und die theoretischen Inhalte mit dem Ziel der Entwicklung einer „Deutschen Psychotherapie“ gleichzuschalten. Sie unterstellen sich dem „Deutschen Institut für psychologische Forschung und Psychotherapie“ in Berlin, das von Matthias Heinrich Göring geleitet wird. Mitglieder können dort alle „tätigen Psychotherapeuten“ werden, also Ärzte und „Nicht-Ärzte“.
1937:
Felix Boehm regt anlässlich eines Vortrages die Gründung einer Stuttgarter Arbeitsgemeinschaft des „Deutschen Instituts“ an.
1938:
Die Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft und die Stuttgarter Arbeitsgemeinschaft werden aufgelöst.
Die Stuttgarter Arbeitsgemeinschaft wird zur Zweigstelle Württemberg-Baden des „Deutschen Instituts für psychologische Forschung und Psychotherapie“. Mitglieder der „Zweigstelle des Deutschen Institutes“ werden auch viele Nervenärzte, die vorher im 1924 gegründeten „Ärztlich-Psychologischen Institut unter der Leitung von Georg A. Roemer zusammengeschlossen waren. Roemer ist bis 1941 Leiter der Zweigstelle. Der Ausbildungsbetrieb wird fortgesetzt, M. H. Göring kommt zu Abschlussprüfungen nach Stuttgart.
Die Psychoanalytiker jüdischer Abstammung, unter anderen Erwin Hirsch, emigrieren oder werden, wie Felix Schottländer, mit Lehrverbot belegt.
1945:
Das „Deutsche Institut für psychologische Forschung und Psychotherapie“ wird nach dem Ende der Herrschaft der Nationalsozialisten durch die Alliierten aufgelöst.
1946:
Gründung der „Stuttgarter Arbeitsgruppe für Psychotherapie“, die von Hermann Gundert und Felix Schottländer geleitet wird. An der Gründungssitzung am 1.4.1946 nehmen Gustav Bally aus Zürich sowie Alexander Mitscherlich und Viktor von Weizsäcker aus Heidelberg teil.
Auf Anregung der Arbeitsgruppe wird vom württembergischen Kultusministerium eine Erziehungsberatungsstelle eröffnet.
Im gleichen Jahr wird die DPG als „Berliner Psychoanalytische Gesellschaft“ wieder gegründet.
1947:
Die 1946 von H. Kunz (Basel), A. Mitscherlich (Heidelberg) und F. Schottländer (Stuttgart) gegründete Zeitschrift „Psyche“ erscheint zum ersten Mal und wird in den darauffolgenden Jahren zum zentralen Publikationsorgan der Psychotherapeuten aller Schulen.
1948:
Gründung des „Instituts für Psychotherapie und Tiefenpsychologie“ am 2. April 1948 durch Hermann Gundert, Felix Schottländer und Wilhelm Bitter, der aus dem Schweizer Exil nach Stuttgart kommt.
Weitere Dozenten sind u.a.: Manfred Breuninger, Jutta von Graevenitz, Lene Keppler, Marie und Wilhelm Laiblin, Olga von König-Fachsenfeld und Vera Scheffens. Ursula Lässig kommt aus Berlin nach Stuttgart.
Vorbild des „Instituts für Tiefenpsychologie und Psychotherapie“ ist zunächst das „Deutsche Institut für psychologische Forschung und Psychotherapie“ mit dem Ziel einer schulenübergreifenden Psychotherapie, „Synopse“ genannt, in der freudianische, jungianische und daseinsanalytische Gedanken verbunden werden.
In dieser Tradition werden Lehrangebote von Dozenten verschiedener „Schulrichtungen“ gemeinsam angeboten (Dreierseminare).
Die Zusammenschau jungianischer und freudianischer Psychotherapie wird vor allem von Wilhelm Bitter vertreten, der sowohl eine Psychoanalyse am Berliner Institut bei Felix Boehm als auch eine Jungsche Analyse in Zürich absolviert hat.
In seiner 1948 veröffentlichten Schrift zur Angstneurose beschreibt er exemplarisch die Beiträge beider Behandlungstheorien und legt zwei in den jeweiligen Verfahren durchgeführte Analysen vor.
Das Institut richtet eine Erziehungsberatungsstelle (Leitung: W. Laiblin), eine Poliklinik für Erwachsene (Leitung: Dr. Böhlendorf und Walter Gollner) und eine Eheberatungsstelle (Leitung: Jutta von Graevenitz) ein.
Für diese Einrichtungen zur psychotherapeutischen Versorgung der Bevölkerung erhält das Institut staatliche Unterstützung.
Zahlreiche Veröffentlichungen der Mitglieder des Instituts erscheinen in der „Psyche“, später werden die Aufsätze der Arbeitsgemeinschaft des Instituts in einem, im Stuttgarter Klett-Verlag erscheinenden, jährlichen „Almanach“ veröffentlicht.
1949:
Das Institut verzeichnet ein großes Interesse und hat in diesem Jahr schon 270 Hörer. Wilhelm Bitter verzichtet, im Einvernehmen mit der Mitgliedschaft, auf Druck der Ärzteschaft auf die Ausbildung von „nichtärztlichen Psychotherapeuten“. Dieser Verzicht ermöglicht die weitere staatliche Förderung des Instituts.
Neben den Ärzten werden, in der Tradition der Stuttgarter psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft, Heilpädagogen (Psychagogen) ausgebildet. Frau Knehr gründet eine Elternschule leitet diese über viele Jahre mit großem Erfolg.
Im gleichen Jahr wird die „Deutsche Gesellschaft für Psychotherapie und Tiefenpsychologie“ (DGPT) von Viktor von Weizsäcker, Wilhelm Bitter, Alexander Mitscherlich und Tobias Brocher gegründet.
Die Gründung erfolgt mit dem Ziel, eine zerstörte Wissenschaft wieder aufzubauen und unabhängig vom Grundberuf ein wissenschaftliches und berufspolitisches Forum für Psychotherapeuten und Psychoanalytiker aller Schulrichtungen sowie anerkannte Ausbildungsstandards zu schaffen.
1950:
In der Folge des Zerwürfnisses zwischen Carl Müller-Braunschweig und Harald Schultz-Hencke um die Bedeutung der Freudschen Psychoanalyse in der DPG, das auf dem Kongress der „Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung“ (IPV) in Zürich im Jahr 1949 ausgetragen wurde, wird die „Deutsche Psychoanalytische Vereinigung“ (DPV) von Carl Müller-Braunschweig in Berlin gegründet.
Die Stuttgarter Mitglieder verbleiben in der von Felix Boehm weitergeführten DPG.
1952:
Ein Studiengang „Charakteranalyse“ wird für interessierte Akademiker (Juristen, Psychologen und Theologen) angeboten.
Felix Schottländer verlässt die DPG, bleibt aber bis zu seinem Tod 1958 Mitglied des Instituts und der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung.
1957:
Die Mitglieder des Instituts beginnen sich nach außen zu öffnen und nehmen Kontakte zu Psychoanalytikern in der Schweiz (u.a. Fritz Morgenthaler, Jacques Berna) und England auf.
1958:
Einführung der Zusatzbezeichnung „Psychotherapie“ für Ärzte.
1964:
Wolfgang Loch (DPV) kommt aus Heidelberg und wird auf den Lehrstuhl für Psychoanalyse der Universität Tübingen berufen.
1965:
Das „Institut für Tiefenpsychologie und Psychotherapie e.V.“ erwirbt mit staatlicher Förderung das Gebäude „Hohenzollernstrasse 26“ in Stuttgart.
1966-1973:
Hans Schmid ist langjähriger Geschäftsführer des Instituts.
1967:
Die wesentlich durch die DGPT gestaltete Richtlinienpsychotherapie wird in die vertragsärztliche Versorgung eingeführt. Die Kosten psychotherapeutischer Behandlung werden auf Antrag von den Krankenkassen übernommen.
Fritz Beese (DPG) kommt aus Berlin und übernimmt die Leitung der neu erbauten „Psychotherapeutischen Klinik“ in Stuttgart-Sonnenberg.
1968-1970:
Die verschiedenen psychoanalytischen Theoriebildungen - freudianischer, jungianischer und neopsychoanalytischer Herkunft - werden verstärkt diskutiert und voneinander abgegrenzt.
Die Repräsentanten der verschiedenen wissenschaftlichen Fachgesellschaften (C.G. Jung, DPG und DPV), die im Vorstand und in der Weiterbildung zusammenarbeiten, beschließen nach einigen Auseinandersetzungen, die Aus- und Weiterbildung weiter zu differenzieren.
1970:
Der Name des Instituts wird in „Stuttgarter Akademie für Tiefenpsychologie und analytische Psychotherapie“ geändert um zu verdeutlichen, dass unterschiedliche Wissenschaften unter dem Dach der Akademie gelehrt werden.
1971:
Einbeziehung der nichtärztlichen Psychotherapeuten in die vertragsärztliche Versorgung im Delegationsverfahren.
Die Ausdifferenzierung der verschiedenen Lehrangebote an der Stuttgarter Akademie führt zur:
Wilhelm Bitter verlässt die Stuttgarter Akademie. Einige Jungianer verbleiben in der Stuttgarter Akademie und schließen sich dem Lehr- und Forschungsinstitut „Stuttgarter Gruppe“ an.
1973:
Die Stuttgarter Akademie verabschiedet eine Grundordnung, die der Verfassung einer privaten Universität entspricht.
Die Arbeitsgruppen werden als Fachbereiche I-III der „Stuttgarter Akademie für Tiefenpsychologie und analytische Psychotherapie“ organisiert und bieten inhaltlich und strukturell unabhängige Ausbildungsgänge an.
Im Lehr- und Forschungsinstitut „Stuttgarter Gruppe“ können sich Ärzte, Psychologen und Pädagogen zu Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten ausbilden lassen.
1978:
Einführung der Zusatzbezeichnung „Psychoanalyse“ für Ärzte.
1988:
40-Jahr-Feier der Stuttgarter Akademie im Kursaal in Bad Cannstatt zur Geschichte der Stuttgarter Akademie mit Vorträgen von Thomas Beckh, Friedrich Beese, Günter Bittner, Werner Bohleber und Wolfgang Neidhardt.
1997:
Der Arbeitskreis Weiterbildung an der Stuttgarter Akademie bietet Weiterbildungsinhalte (tiefenpsychologisch fundiert) für Ärztinnen und Ärzte in der Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie an.
1998:
Die Arbeitsgemeinschaft Stuttgart-Tübingen der DPV verlässt mit ihrem Institut die Stuttgarter
Akademie.
50-Jahr-Feier der Stuttgarter Akademie im Hotel Intercontinental in Stuttgart zur Geschichte und zur Zukunft der Stuttgarter Akademie mit Vorträgen von Erwin Tilch, Mario Erdheim und Nick Temple.
An der Diskussionsrunde zur Geschichte der Stuttgarter Akademie nehmen Friedrich Beese, Mario Erdheim, Hermann Roskamp, Theodor Seifert und Hans Schmid teil, Moderation Maria Weckwerth.
An der Diskussionsrunde zur Zukunft der Stuttgarter Akademie nehmen E. Bradley, Ingo Focke, Carola Leyh, Dorothea Meyer, Ursula Schulz, Nick Temple, Erwin Tilch und Thomas Wesle teil, Moderation Helmut Schäberle.
1999:
Verabschiedung des Psychotherapeutengesetzes, das die Ausbildung und die selbständige Berufsausübung „Psychologischer Psychotherapeuten“ regelt.
2000:
Namensänderung des Lehr- und Forschungsinstitutes „Stuttgarter Gruppe“ in Psychoanalytisches Institut „Stuttgarter Gruppe“.
2001:
Umfangreiche Satzungsänderungen tragen der rechtlichen Verselbständigung der Institute in der Folge der Umsetzung des Psychotherapeutengesetzes Rechnung.
Das „Institut für Tiefenpsychologie und analytische Psychotherapie“ der „Arbeitsgruppe Stuttgart der DPG e.V.“ wird in „Institut für Psychoanalyse der DPG Stuttgart“ umbenannt.
Die DPG wird als „Provisional Society of the Council“ in die IPA aufgenommen. Dies ermöglicht die Einzelmitgliedschaft von Mitgliedern der DPG in der IPA im Rahmen eines Evaluationsverfahrens.
2002:
Die Stuttgarter Akademie für Tiefenpsychologie und Psychoanalyse e.V., das Psychoanalytische Institut „Stuttgarter Gruppe“ e.V. und die Arbeitsgruppe Stuttgart der DPG e.V. bilden eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, die „Stuttgarter Akademie GbR“.
2003:
Der Arbeitskreis Weiterbildung an der Stuttgarter Akademie bietet für Ärztinnen und Ärzte in der Facharztweiterbildung Kurse zum Erwerb Psychosomatischer Grundkenntnisse sowie zum Erwerb von Kenntnissen in der Psychosomatischen Grundversorgung an.
2005/06:
Die Vorstände der drei Vereine an der Stuttgarter Akademie nehmen an einer Organisationsberatung teil, im Rahmen derer wichtige Fragen der Zusammenarbeit und der Finanzierung des Hauses der Stuttgarter Akademie besprochen und geklärt werden können.
2006:
Die drei Vereine an der Stuttgarter Akademie organisieren eine Veranstaltungsreihe zu Ehren des 150. Geburtstages von Sigmund Freud.
Das Psychoanalytische Institut „Stuttgarter Gruppe“ e.V. wird in „Psychoanalytisches Institut Stuttgart e.V.“ umbenannt.
Das Psychoanalytisches Institut Stuttgart richtet einen Ausbildungsgang „Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie“ für klinische Psychologen nach dem Psychotherapeutengesetz ein.
Der Arbeitskreis Weiterbildung an der Stuttgarter Akademie bietet in einem weiteren Kurs Weiterbildungsinhalte (tiefenpsychologisch fundiert) für Ärztinnen und Ärzte in der Ausbildung zum Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an.
2007:
Der „Weiterbildungskreis Psychotherapie“ (WBK) fusioniert mit dem „Arbeitskreis Weiterbildung der Stuttgarter Akademie“ zum „Weiterbildungskreis Psychotherapie der Stuttgarter Akademie“.
Der Weiterbildungskreis Psychotherapie der Stuttgarter Akademie bietet Ärztinnen und Ärzten in der Weiterbildung zum „Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie“, zum „Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie“ sowie Ärztinnen und Ärzten, welche die Zusatzbezeichnung „fachgebundene Psychotherapie“ erwerben wollen, die notwendigen Ausbildungsinhalte für die „tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie“ an.
Die Ausbildungsteilnehmer welche die „alten“ Zusatzbezeichung „Psychotherapie“ erlangen wollen und beim WBK eingeschrieben waren, können Ihre Weiterbildung bis zum 15.3.2011 im Weiterbildungskreis Psychotherapie der Stuttgarter Akademie abschliessen.
Anmerkung:
Die Namensänderungen zurück zur „Psychoanalyse“ Sigmund Freuds an der Stuttgarter Akademie greifen die geschichtlichen Ursprünge auf und beschließen eine Entwicklung der Mitglieder in den Arbeitsgruppen und den von Ihnen getragenen Ausbildungsinstituten.
Das Trauma der Psychoanalytiker in Deutschland, die Folgen der Gleichschaltung der psychotherapeutischen Theorien im Nationalsozialismus und der Abkoppelung von den Weiterentwicklungen in der internationalen Psychoanalyse werden, über 50 Jahre nach Kriegsende, allmählich überwunden.
Die Pluralität der verschiedenen psychoanalytischen Theorien sind mittlerweile Teil der Identität der an der Stuttgarter Akademie in selbständigen Mitgliedsgesellschaften und Ausbildungsinstituten zusammengeschlossenen Psychoanalytiker.
Die „Stuttgarter Akademie für Tiefenpsychologie und Psychoanalyse e.V.“ gibt dem Psychoanalytischen Institut „Stuttgarter Gruppe“ und dem „Institut für Psychoanalyse der Arbeitsgruppe Stuttgart der DPG“ ein Dach und ist als Mitgliedsgesellschaft selbst in der Aus- und Weiterbildung von Ärzten, Psychologen, Pädagogen und anderen Berufsgruppen tätig.
Zusammengestellt von Dr. Thomas Wesle
Quellen:
Beese Friedrich (1988):
Vorgeschichte, Errichtung und Entwicklung eines psychoanalytischen Instituts der DPG (Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft) in Stuttgart (Wissenschaftliches Symposium zum 40jährigen Bestehen der Stuttgarter Akademie für Tiefenpsychologie und analytische Psychotherapie e.V. am 2. Juni 1988, Tagungsbericht)
Bitter Wilhelm (1948):
Die Angstneurose. Entstehung und Heilung. Beiheft zur Schweizerischen Zeitschrift für Psychologie und ihre Anwendungen, Heft 16, Bern (Huber)
Bohleber Werner (1986):
Psychoanalyse in Stuttgart (Psyche 40, S. 377 - 411)
Tilch Erwin (1998):
Eröffnungsvortrag auf dem Symposium zum 50-jährigen Bestehen der Stuttgarter Akademie
Pilz Ingrid (1995):
Gedanken über die Identität der „Stuttgarter Gruppe“ - Vortrag auf einer internen Arbeitstagung des Lehr- und Forschungsinstitutes „Stuttgarter Gruppe“
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Hohenzollernstraße 26
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